Rot-weißes Baustellenband ist das Material, das der Pusdorfer Künstler Joachim Fischer am liebsten für seine Kunstaktionen verwendet. Damit bewickelt er öffentliche Objekte, um sie zu verfremden und hervor zu heben. Jetzt ist die Ansgaritorwache (Ecke Am Wall / Bürgermeister-Smidt-Straße) Objekt einer Aktion des 44-Jährigen. Für die Dauer von vierzehn Tagen hebt er die vier großen Pfeiler ihrer Fassade durch einen Rot-Weiß-Look deutlich hervor. Dafür hat er mit seinem Freund und Helfer Marten Carstensen auf eigene Kosten etwa 800 Meter des bunten Kunststoffbandes verarbeitet. Am Freitag, dem 13. Mai steht Fischer um 19 Uhr an der Ansgaritorwache zum Gespräch bereit. Einst gab es in Bremen zahlreiche Wachgebäude, die paarweise an den Stadttoren standen. Die am Ostertor sind als einzige erhalten geblieben. Von den Wachen am Ansgaritor wurde die westliche 1875 abgebrochen, die östliche 1944 zerstört. Das jetzt an dieser Stelle stehende Gebäude ist ein Neubau von 1960, Joachim Fischers Geburtsjahr. Fischers jüngste Aktion ist ein Jubiläum in doppelter Hinsicht. Sie ist seine 20. Aktion dieser Art. Außerdem führte er seine erste Wickelaktion vor zehn Jahren in Bremen durch. Seitdem hat er Bewicklungsaktionen mit Baustellenband außer in Bremen unter anderem in Hamburg, Oldenburg und Osnabrück durchgeführt. Dabei hat er Brunnen, Straßenlaternen, Brückengeländer und vieles andere verfremdet und damit einen neuen Blick auf vermeintlich Selbstverständliches provoziert. Einen (nicht vollständigen) Überblick über solche Aktionen gibt es auf Fischers Homepage unter [URL=http://www.bommel-fischer.de]www.Bommel-Fischer.de[/URL] sehen. Die nächste Aktion hat der Mann mit roten Bommelmütze bereits geplant: in der Christuskirche in Woltmershausen wird er zu deren 100. Jahrestag der Grundsteinlegung Anfang August aktiv werden. [IMG]http://www.pusdorf.de/Ansgaritorwache2.jpg[/IMG] Joachim Fischer (links) mit seinem Freund Malte Carstensen vor der umwickelten Ansgaritorwache (Foto: Frauke Mattfeldt)