Bunte Topfschwämme in Herzform hatte der Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe, Joachim Fischer, im Gepäck, als er bei der Jahreshauptversammlung der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) gegen deren Umschlag von Rüstungsgütern protestierte. Die BLG befindet sich mehrheitlich in Bremer Staatsbesitz und ist für einen großen Teil des Hafenumschlags in Bremen und Bremerhaven zuständig. Fischer wies in seiner Ansprache darauf hin, dass Rüstungsexporte Kriege in Gang bringen und halten könnten und deshalb eingestellt gehörten. Er mahnte: „Wer Bilder aus Kriegsgebieten sieht, sollte daran denken, dass die dort benutzten Waffen vielleicht über bremische Häfen transportiert wurden.“ Die Pusdorfer Friedensgruppe rief die BLG auf, zukünftig keine Rüstungsgüter mehr zu verschiffen. Sie forderte außerdem den neuen Bremer Senat auf, bremische Friedenspolitik zu betreiben und sich dafür einzusetzen, dass im Bundesland Bremen, das eine Drehscheibe für den internationalen Waffenhandel darstelle, keine Kriegsmaterialien mehr umgeschlagen würden, „wie das für Atomtransporte ja bereits geschehen ist.“ Führende Vertreter der BLG sowie die anwesenden Politiker bekamen je einen der bunten Topfschwämme in Herzform  von der Friedensgruppe geschenkt. Fischer erklärte dazu: „Die Form weist an sich schon auf die Liebe hin, wie das auch dessen eine Seite, die rote, tut. Das Rot kann allerdings auch für die Farbe des Blutes stehen, des Blutes, das an dem Geschäft mit dem Umschlag von Kriegsmaterialien klebt. Die grüne Seite steht für die Hoffnung. Wir sehen diese Schwämme als Mahnung zur Liebe an und verbinden damit die Hoffnung, dass sie, meine Damen und Herren, aus Liebe zur Menschheit sich für den Frieden einsetzen mögen, indem sie den Umschlag von Rüstungsgütern in Bremischen Häfen endlich einstellen. Wie man mit solchen Schwämmen Geschirr und Töpfe vom Dreck befreit, reinigen Sie bitte endlich Bremen und die BLG vom Dreck des Rüstungsgüterexports.“

 

Text und Foto: Pusdorfer Friedensgruppe


Ansprache der Pusdorfer Friedensgruppe bei der 135. Jahreshauptversammlung der BLG am Mittwoch, dem 27. Mai 2015

 

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Pusdorfer Friedensgruppe warnt schon seit langem vor der Gefahr, die von Rüstungsexporten ausgeht. Anfragen der Partei „Die Linke“ in Bundestag ist zu verdanken, dass wir wissen, dass im Jahr 2014 über Bremische Häfen Panzer und -zubehör im Wert von 100 Millionen Euro exportiert wurden. Doch das ist nur ein Teil der Rüstungsgüter, die über Bremen und Bremerhaven verschifft wurden. 2013 waren das allein etwa 15.000 Tonnen Munition, etwa 40 Tonnen pro Tag. Hinzu kamen jene Kriegsmaterialien, die bislang nicht in den Statistiken des Hafenamtes registriert werden müssen, so dass die Zahl der  hier umgeschlagenen Rüstungsgüter noch deutlich höher sein dürfte. Das Bundesland Bremen ist somit eine Drehscheibe für den weltweiten Waffenhandel.

Rüstungsexporte können Kriege in Gang bringen und halten und gehören deshalb wie die ganze Rüstungsproduktion dem Frieden zuliebe eingestellt. Wer Bilder aus Kriegsgebieten sieht, sollte daran denken, dass die dort benutzten Waffen vielleicht über bremische Häfen transportiert wurden.

Dem Frieden zuliebe sollte Bremen seine Häfen für den Umschlag von Rüstungsgütern schließen, wie das für Atomtransporte ja bereits geschehen ist. Dieses ist ein gutes Beispiel dafür, dass Politiker Gesetze durchaus ändern können, wenn sie denn den entsprechenden Willen haben. Dieses auch für den Umschlag von Rüstungsgütern zu tun und damit bremische Friedenspolitik zu betreiben, dazu rufen wir den neuen Bremer Senat auf.

Nicht nur die Hersteller von Kriegsmaterialien machen sich an Kriegen in der Welt mitschuldig, sondern auch jene Unternehmen, die Rüstungsgüter verschiffen, wie dieses die BLG tut. Die BLG, die von sich sagt, sie schlüge alles um, was legal sei, kann sich ihrer Verantwortung für den Frieden nicht entziehen, indem sie sich hinter Gesetzen versteckt. Deshalb rufen wir die Führung der BLG auf, den Umschlag von Rüstungsgütern abzulehnen.

Es ist schon ein kleines Ritual geworden, dass die Pusdorfer Friedensgruppe hier kleine symbolträchtige Geschenke macht. In diesem Jahr schenken wir den anwesenden Politikern, dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsratsvorsitzenden je einen Topfschwamm in Herzform. Die Form weist an sich schon auf die Liebe hin, wie das auch dessen eine Seite, die rote, tut. Das Rot kann allerdings auch für die Farbe des Blutes stehen, des Blutes, das an dem Geschäft mit dem Umschlag von Kriegsmaterialien klebt. Die grüne Seite steht für die Hoffnung. Wir sehen diese Schwämme als Mahnung zur Liebe an und verbinden damit die Hoffnung, dass sie, meine Damen und Herren, aus Liebe zur Menschheit sich für den Frieden einsetzen mögen, indem sie den Umschlag von Rüstungsgütern in Bremischen Häfen endlich einstellen. Wie man mit solchen Schwämmen Geschirr und Töpfe vom Dreck befreit, reinigen Sie bitte endlich Bremen und die BLG vom Dreck des Rüstungsgüterexports.