Am 9. November 1938 fand die Verfolgung jüdischer Mitmenschen im Dritten Reich ihren ersten grausamen Höhepunkt. Allein in Bremen kostete die Judenverfolgung in jener Nacht fünf Menschen das Leben, mehr als in einer anderen Stadt. In ganz Deutschland wurden über 100 Menschen ermordet und zahlreiche Synagogen und jüdische Geschäfte zerstört. In Woltmershausen war auch der Manufakturwarenladen von Moses Freudenberg betroffen, der sich in der Nähe des Pusdorfer Marktplatzes an der Woltmershauser Straße befand.

 

Der Helferkreis für Flüchtlinge in Woltmershausen nahm den Jahrestag zum Anlass, um ein Zeichen für Offenheit und Toleranz gegenüber Fremden zu setzen: Er hängte, eine Idee der Woltmershauser Beiratssprecherin Edith Wangenheim aufgreifend, ein vom Werbefachmann Peter Vittinghoff gestaltetes, drei Meter breites Banner mit der Aufschrift „Pusdorf ist bunt“ auf dem Pusdorfer Marktplatz auf, wo es für ein halbes Jahr auch zum friedlichen Miteinander aller Menschen aufrufen soll.


Durch eine Windboe wurde es  mitlerweile zerstört, in Kürze soll aber an gleicher Stelle ein neuer Banner aufgehängt werden.



Text undo Foto:Joachim Fischer