Ausstellung: „Bein zeigen für eine Welt ohne Minen“
Im Schaufenster eines Künstlerladens an der Straßenecke Auf dem Bohnenkamp / Stuhrer Straße hängen zwei Hosen auf einer Leine. An jeder ist ein Hosenbein hoch gekrempelt und gibt den Blick auf eine Art Holzbein frei. Bei näherem Hinsehen entpuppen sich die Kleidungsstücke als Bestandteil der Ausstellung „Bein zeigen für eine Welt ohne Minen“, die die Pusdorfer Friedensgruppe zusammen gestellt hat. Sie unterstützt damit eine weltweite Kampagne, an der sich auch schon Prominente wie UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und Ulrike Folkerts („Tatort“) beteiligt haben. „Alle zwei Minuten wird ein Mensch durch Landminen oder Streumunition verletzt oder getötet“, beklagt Joachim Fischer, der Sprecher der Friedensinitiative, „obwohl es seit 16 Jahren ein Abkommen gegen diese Waffen gibt, dem aber unter anderem China, Russland und die USA bis heute nicht beigetreten sind.“ Leider falle die Streumunition ebenso wenig wie Anti-Fahrzeugminen unter dieses Abkommen, erklärt die Initiative. So würden diese Kriegsmaterialien leider auch noch in Deutschland produziert. „Wer sich für eine Welt ohne Minen und Streumunition einsetzen möchte, kann „Bein zeigen“ und ein Foto von sich mit dieser Geste im Internet auf der Seite www.zeigdeinbein.dehochladen, wo es auch weitere Informationen gibt, oder eine entsprechende Petition an Bundesaußenminister Steinmeier unterzeichnen,“ erklärt die Pusdorfer Friedensgruppe, deren Ausstellung noch bis zum 11. April zu sehen ist.
Wussten Sie schon, dass ...
… Landminen und Streumunition alle zwei Stunden ein neues
Opfer fordern?
... schon eine Mine ausreicht, um eine riesige
Ackerfläche nutzlos zu machen?
... in mindestens 59 Ländern sowie in 4 Gebieten, die international nicht als unabhängige
Staaten
anerkannt sind, Landminen und andere nicht explodierte Sprengkörper liegen?
... am stärksten betroffen sind: Afghanistan, Angola, Myanmar, Bosnien, Irak,
Kambodscha,
Kolumbien, Laos, Mosambik, Tschetschenien?
… über 30 Staaten, darunter die USA, Russland und China, das Verbot von Anti-
Personenminen
nicht unterzeichnet haben?
... in Deutschland immer noch Anti-Fahrzeugminen und Streumunition hergestellt werden?
(u.a. bei
Rheinmetall, Diehl, EADS)
... die Staaten, die den Vertrag von Ottawa zum Verbot von Anti-Personen-Minen nicht
unterzeichnet haben, zusammen über 160 Millionen (Anti-Personen-) Minen lagern?
Dabei halten 5 Staaten die Mehrheit: China (geschätzt 110 Mio.), Russland (24,5 Mio.),
USA (10,4 Mio.), Pakistan (geschätzt 6 Mio.) und Indien (geschätzt 4 – 5 Mio.).
Ausstellung: „Bein zeigen für eine Welt ohne Minen“
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