In der Online Ausgabe vom Weser Kurier ist ein Artikel über die Uneinigkeit des Woltmershauser Reviers bezüglich der Änderung der Öffnungszeiten zu lesen: Kontroverse um Revier Woltmershausen Von Rose Gerdts-Schiffler Bremen. Die Debatte um die künftigen Revierstandorte ist ein politischer Aufreger. Dennoch haben die Innendeputierten das Thema am Mittwoch nur am Rande gestreift. Tenor: Erst beraten die betroffenen Beiräte über die Vorschläge des Innensenators, die Reviere Oslebshausen, Findorff und Woltmershausen zu Standorten für Kontaktbeamte herunterzufahren, dann entscheidet die Deputation. Für weitere Infos auf ...mehr....klicken

Was viele Deputierte nicht wissen: Eine Arbeitsgruppe innerhalb der Polizei ist zumindest für Woltmershausen zu einer anderen Empfehlung gekommen. Die Beamten hatten im Auftrag der Polizeiführung unter anderem die Revierflächen, das Kriminalitätsaufkommen, die Zahl der Anzeigen und die "Zielerreichungsquoten" miteinander verglichen. Ziel ist in Bremen, bei akuten Notfällen, einen Wagen der Polizei innerhalb von acht Minuten vor Ort zu haben. Dies gelingt in vielen Stadtteilen zu 80 Prozent, in der Innenstadt zu 90 Prozent, aber in Woltmershausen in nur 67 Prozent der Fälle. Zum Revier Woltmershausen gehören auch Strom und Seehausen und das Güterverkehrszentrum. Nach Überzeugung der Arbeitsgruppe bräuchten Streifenwagen aus der Neustadt viel zu lange, bis sie am Tatort eintreffen. Die Insellage mache es nötig, hier künftig ein "Teilintegrations-Fahrzeug" zu stationieren. Was nichts anderes heißt, als dass nur zu ganz bestimmten Zeiten ein Streifenwagen, der fest am Revier stationiert ist, auch Streife fährt. Zurzeit gibt es in Woltmershausen weder einen eigenen Einsatzwagen noch ein Fahrzeug für bestimmte Zeitfenster. Polizeipräsident Lutz Müller machte gestern auf der Sitzung der Innendeputation deutlich, dass er von dieser Empfehlung nichts hält. Auf Nachfrage erklärte Müller, dass die geringe Bevölkerungszahl und die niedrigen Einsatzzahlen eine derartige Umsteuerung nicht rechtfertigten. Auch seien in Woltmershausen die 110-Einsätze der Kategorie 1 "wild im Kalender verteilt", also nicht so vorhersehbar wie am Wochenende in der Innenstadt. "Wichtiger ist es, überall in der Stadt bei Notfällen in mindestens acht Minuten in 75 Prozent der Fälle da zu sein", so Müller. Gerade im Süden Bremens gelinge dies bislang nicht immer. Dies könne möglicherweise mit einem fünften Fahrzeug gelingen, das am Revier am Flughafen stationiert werde. Das Problem dabei: "Für jeden Streifenwagen, der 24 Stunden im Einsatz ist, brauche ich 15 Beamte." Müller will nun bis Ende des Sommers genau analysieren, ob tatsächlich ein neues Fahrzeug im Süden hinzukommen oder die zentrale Einsatzsteuerung verbessert werden muss.

Quelle: http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen/Vermischtes/617882/Kontroverse-um-Revier-Woltmershausen.html?id=618336