Die Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) verschifft im Land Bremen Güter in alle Welt. Darunter befinden sich auch Rüstungsgüter. Zum wiederholten Male nutzte der Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe, Joachim Fischer, die Jahreshauptversammlung der BLG, um gegen das Verschiffen von Rüstungsgütern in Bremen und Bremerhaven durch die BLG zu protestieren. ?Deutsche Waffen sind an vielen Kriegen beteiligt. Deshalb gehört der Export von Kriegsmaterialien sofort verboten? betonte Fischer in seiner Ansprache vor den etwa 300 Anwesenden. Da die BLG darauf jedoch keinen Einfluß habe, solle sie zumindest fortan keine Kriegsmaterialien mehr umschlagen, forderte der Friedensaktivist. Freilich würde man wohl mit der Weigerung, Rüstungsgüter umzuschlagen, nicht den Export von Waffen verhindern. Aber es sei ein eindrucksvolles Zeichen für den Frieden, das Signalwirkung haben könnte. Den neuen Bremer Senat forderte Fischer auf, sich für die entsprechenden politischen Weichenstellungen stark zu machen, damit im Land Bremen keine Kriegsmaterialien mehr verschifft werden.
Redebeitrag bei der 127. Hauptversammlung der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft (BLG) am Freitag, dem 8. Juni 2007 im Congress Center Bremen Von deutschem Boden darf nie wieder Krieg ausgehen, hieß es vor 62 Jahren. 68 Jahre nach Beginn des 2. Weltkrieges geht aber von deutschem Boden leider wieder Krieg aus. Und zwar durch Rüstungsexporte. Deutsche Waffen sind an vielen Kriegen beteiligt. Deshalb gehört der Export von Kriegsmaterialien sofort verboten. Darauf haben wir hier jedoch keinen großen Einfluss. Was die BLG jedoch zu einer friedlicheren Welt beitragen kann, ist, fortan keine Kriegsmaterialien mehr in den Häfen von Bremen und Bremerhaven umzuschlagen. Der Umschlag von Rüstungsgütern ist ein dunkler Fleck im Ansehen der BLG, denn Rüstungsumschlag ist wie die Herstellung und der Vertrieb von Waffen ein Geschäft mit dem Tod. Mit Rüstungsgütern können Kriege in Gang gebracht und gehalten werden. Wieviel Leid Krieg Menschen zufügt, haben viele der Anwesenden selbst erfahren müssen. Darüber hinaus ist es täglich den Medien zu entnehmen. Ich muss bei entsprechenden Bildern immer wieder daran denken, dass Waffen, mit denen Menschen in Kriegen verletzt oder getötet werden, vielleicht von der BLG in Bremen oder Bremerhaven verschifft wurden. Die BLG schlägt alles um, was legal ist, betont die Firmenleitung. Das sei Gesetzeslage. Damit versucht die BLG den Schwarzen Peter an die Politik abzugeben. Dennoch kann sie sich nicht aus der Verantwortung für den Umschlag von Rüstungsgütern stehlen. Die Pusdorfer Friedensgruppe ruft Vorstand und Aufsichtsrat der BLG auf, dem Umschlag von Kriegsmaterialien endlich eine Absage zu erteilen. Sicherlich sind wir hier alle für den Frieden. Aber es genügt nicht, nur für den Frieden zu sein. Man muss auch etwas dafür tun. Für eine friedliche Welt tragen wir alle Verantwortung. Die Weigerung der BLG, Rüstungsgüter umzuschlagen, wäre ein erster Schritt und ein deutliches Zeichen für den Frieden. Die Pusdorfer Friedensgruppe fordert Vorstand und Aufsichtsrat der BLG auf, endlich dieses Zeichen zu setzen, das Signalwirkung haben könnte. Den neuen Bremer Senat rufen wir zudem auf, bremische Friedenspolitik zu betreiben und sich für die entsprechenden politischen Weichenstellungen stark zu machen, damit in bremischen Häfen keine Waffen mehr umgeschlagen werden.