Mit einer selbst gestalteten Plakatwand an der Woltmershauser Straße protestiert die Pusdorfer Friedensgruppe gegen die EU-Verfassung. Das großformatige Bild zeigt ein dickes Buch, aus dem ein qualmendes Kanonenrohr heraus ragt. Der bekannte Schriftsteller Otmar Leist, seit Jahrzehnten Mitglied der Friedensbewegung, unterstützt diese Aktion ideell und finanziell. "Die EU-Verfassung schreibt die Aufrüstung der Europäischen Union fest" beklagt der Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe, Joachim Fischer. Er zitiert den Verfassungsentwurf: "Die Mitgliedsstaaten verpflichten sich, ihre militärischen Fähigkeiten schrittweise zu verbessern" (Art.I-41 Abs.3). Das bedeute kontinuierliche Aufrüstung, die die Welt auf keinen Fall friedlicher machen würde. "Mehr und bessere Waffen bringen keinen Frieden"kritisiert die Friedensgruppe. Wenn die Europäische Union wirklich den Frieden in der Welt wolle, solle sie statt das Militär die gewaltfreie Bearbeitung von Konflikten fördern. Doch dafür würden schon in Deutschland vergleichsweise nur Brosamen ausgegeben, während der Etat der Bundeswehr die Steuerzahler jährlich mit über 25 Milliarden Euro belaste. "Die Abrüstung gehört in den verfassungsmäßigen Rang erhoben, nicht die Aufrüstung" fordert die Initiative. Den Bremer Bundestagsabgeordneten will die Pusdorfer Friedensgruppe ihre Bedenken über die EU-Verfassung postalisch mitteilen mit der Bitte, diesem umfangreichen Papier nicht zuzustimmen. Im Bundestag soll die EU-Verfassung am 12. Mai ratifiziert werden. Die Pusdorfer Friedensgruppe bedauert, daß in Deutschland keine Volksabstimmung über die EU-Verfassung stattfindet. "Die Verfassung kann nur in der Bevölkerung verankert werden, wenn sie darüber abstimmen darf" meint die Gruppe. "Die Angelegenheit ist zu wichtig, als daß sie nur von Politikern entschieden werden sollte. [IMG]http://www.pusdorf.de/Plakat-EU-Verfassung.jpg[/IMG] Text und Foto: Pusdorfer Friedensgruppe